Sonntag, 6. Dezember 2009

Das Leben in Guatemala

Der letzte Monat war ziemlich aufregend, da es mit der Jobsuche drunter und drueber ging. Erste Zusage, die ich jedoch nicht angenommen hab, dann ganz nach guatemaltekischer Art "Abwarten und Tee trinken". Aber die ganze Aufregung und Warterei hat sich gelohnt, denn letztlich hab ich vor 2 Wochen eine Zusage bei Camino Seguro bekommen. Das ist die NGO, ueber die ich 2007 auch schon meine Magisterarbeit geschrieben hab und mit der ich dadurch doch sehr vertraut bin. Bin total erleichtert, dass es geklappt hat und freu mich auf den Arbeitsbeginn im Januar. Das heisst jedoch auch, dass ich ueber Weihnachten leider nur 3 Wochen nach Deutschland kommen kann... Die Zeit wird jedoch voll ausgenutzt!!!
In der Zwischenzeit hab ich hier natuerlich auch keine Daeumchen gedreht, sondern 4Tage die Woche in meinem Lieblingshostel hier gearbeitet. Das hat super viel Spass gemacht und war einfach auch mal wieder was anderes. Heute war mein letzter Tag dort. Ausserdem hab ich 2 Tage pro Woche bei Camino Seguro ausgeholfen und hab so schon mal in meinen neuen Arbeitsbereich reingeschaut. Ich werd in der Abteilung Oeffentlichkeitsarbeit arbeiten und hauptsaechlich mit Gruppen aus den USA und Kanada, die das Projekt kennen lernen wollen, zu tun haben. Jede Gruppe kommt fuer eine Woche und in dieser Zeit bin ich fuer sie zustaendig. Mehr erzaehl ich euch dann am besten im Januar, wenn ich tatsaechlich angefangen hab, zu arbeiten. Werdennoch schon mal einen Blick auf meinen neuen Arbeitgeber werfen will, kann dies gerne unter www.safepassage.org tun!!!
Es gilt natuerlich nach wie vor, dass jeder herzlich eingeladen ist, mich hier zu besuchen. Guatemala ist traumhaft und ich bin mir sicher, dass es allen gefallen wuerde...
Morgen fahr ich fuer ein paar Tage nach Xela und versuch dort, den Tajumulco, den hoechsten Berg Zentralamerikaszu besteigen. 4200 Meter. Schau mer mal, was meine Kondition und meine Nierchen so sprechen:)

Donnerstag, 5. November 2009

Mexico, Belize und wieder Guatemala

Letzten Monat hatte ich nochmals die Ehre, Besuch aus der fernen Heimat zu bekommen, naemlich von Jana und Magnus. Nachdem die beiden bereits 2 Wochen Mexico bereist hatten, hab ich mich mit ihnen im Sueden Mexicos in San Cristobal de las Casas getroffen. Gemeinsam ging es dann fast 10 Tage durch die Bundesstaaten Chiapas und Yucatan. Es war eine perfekte Mischung aus Mayaruinen, wunderschoenen Karibikstraenden, Kolonialstaedten und schnorcheln in den Cenoten (mit Wasser gefuellten Hoehlen). Nach einer Woche mussten wir Magnus verabschieden und fuer Jana und mich gings weiter nach Belize, von dem wir beide mehr als begeistert waren. Nicht nur landschaftlich, sondern vor allem die Menschen waren unglaublich nett und hilfsbreit, was man auf jeden Fall auch ueber Mexico sagen muss. Die Belizenios waren jedoch noch einen Tick netter. Hier in Guatemala haben wir dann natuerlich auch ein paar Tage im wunderschoenen Antigua (meinem momentanen Wohnort) und am Lago Atitlan im Hochland verbracht. Alles in allem eine wunderschoen Reise, die ich jederzeit wiederholen wuerde.
Dann hiess es jedoch "genug Urlaub gemacht, Broetchen verdienen gehen"!!! Mir wurde ziemlich schnell eine Stelle hier bei einem Reiseveranstalter angeboten, die ich jedoch nach laengerem Hin und Her und zahlreichen Diskussionen mit Freund und Freunden abgesagt hab. Es schien nicht das zu sein, was ich eigentlich machen will, obwohl es vom Verdienst her fuer guatemaltekische Verhaeltnisse lukrativ gewesen waere. Aber wie viele auch von mir wissen, ist mir das Geld letztlich weniger wichtig als der Spass an der Arbeit.
Deshalb hab ich meine alten Kontakte bei Camino Seguro (NGO, bei der ich meine Magisterarbeit geschrieben habe) aktiviert und warte nun auf eine Antwort. Noch ist noch nichts entschieden, jedoch einiges moeglich. Fest steht jedoch, dass ich an Weihnachten nach wie vor heimkomme. Was danach sein wird, steht noch in den Sternen...
Bis dahin arbeite ich nun 4 Tage pro Woche in meinem Lieblingshostel hier in Antigua und helfe 2 Tage pro Woche bei Camino Seguro im Alphabetisierungsprogramm aus. Ist ne gute Mischung und fuer mich die optimale Beschaeftigung bis sich etwas anderes auftut.
Ich halte euch natuerlich auf dem Laufenden und freu mich wie immer ueber Lebenszeichen aus der Heimat, egal ob per mail (DeniseLorenz@web.de), per skype (deniselorenz) oder vielleicht sogar per Telefon (00502-43229055).
Liebste Gruesse in die Heimat!!!
PS: Fotos kann ich leider erst an Weihnachten nachliefern, da ich ja nun ohne Digicam bin. Muss meine Fotos dann erst entwickeln lassen, sobald ich daheim bin. Ich bitte also um etwas Geduld!!!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Besuch von de Maed und Rueckkehr nach Guatemala

Nach dem ich mich vor 10 Tagen schweren Herzens von Steffen in Lima verabschiedet hab, waren auch schon meine beiden Uraltfreundinnen Katti und Nadja zur Stelle, um mit mir noch 10 Tage den Norden Perus zu bereisen. Nach einem Tag Lima, gings in den Norden nach Trujillo. Dort haben wir uns die Chan Chan Tempel und den Sonnen- und Mondtempel der Moche angesehen bevor es ganz weit in den Norden in das schoene Mancora ging. Dort hiess es einfach nur faulenzen am Pool oder am Strand, surfen, Fisch essen, abends mit den Jungs ein Bierchen trinken und natuerlich ganz viel tratschen. Gibt natuerlich einiges zu berichten, wenn man sich fast ein Jahr nicht gesehen hat:) Die Zeit ging leider viel zu schnell vorbei, aber war dafuer um so schoener. Es war einfach supi, zwei so vertraute und gute Freundinnen um sich zu haben.
Nachdem die beiden sich auf den Heimweg Richtung Deutschland gemacht hatten, bin auch ich in einer 18 stuendigen Reise ueber Kolumbien, Panama und Nicaragua zurueck in mein geliebtes Guatemala geflogen. Hier hat mich mein alter Freund Barbas trotz dreistuendiger Verspaetung am Flughafen erwartet und mich direkt ins schoene Antigua gebracht. Hier wurde ich ganz lieb von meiner alten Gastfamilie, die ich mir zur Zeit mit einem Amerikaner und einem Salvadorianer teile, aufgenommen. Fragen ueber Fragen, viel gutes Essen und einfach das Gefuehl haben, irgendwie in ein zweites Zuhause zu kommen... Das wurde natuerlich direkt gestern Abend mit den alten Freunden bei zu viel Bier gefeiert, so dass mir heute etwas der Kopf brummt. Aber so eine Willkommensfeier muss eben schon sein.
Nun werde ich mich die Tage auf ernsthafte Jobsuche begeben und hoffen, dass zumindest ab 2010 was fuer mich dabei ist. Also drueckt mir die Daumen. Ich werde natuerlich darueber berichten.
In 10 Tagen mache ich mich auf den Weg nach Mexico, um mich dort mit Jana und Magnus zu treffen und die Yucatanhalbinsel zu bereisen! Danach gehts dann gemeinsam mit Jana hierher zurueck nach Antigua...

Samstag, 26. September 2009

Von Cartagena bis Lima

Unsere letzte Woche in Kolumbien haben wir an der Karibikkueste, an einem wunderschoenen weißen Sandstrand und in Cartagena verbracht. Wir haben viel geschnorchelt, die Sonne genossen und in Hängematten gechillt. Danch gings nach Medellin. Dort haben wir das Partnerviventura Büro besucht und ansonsten war mir die Stadt mehr als unsympatisch. Die einzige in ganz Kolumbien, die mir gar nicht gefallen hat! Also schnell weiter in die Kaffeezone nach Manizales, wo wir natuerlich eine Tour auf einer Kaffeefinka gemacht haben und außerdem noch den 5200 Meter hohen Vulkan Nevado del Ruiz bestiegen haben. Tolles Erlebnis, wieder im Schnee zu sein:) Anschließend gings zurueck nach Bogota, noch schnell ein paar Souveniers kaufen und gestern Abend haben wir Nadja und Katti am Flughafen in Lima abgeholt. Die Wiedersehensfreude war natuerlich groß. Jetzt gehts ab in die Stadt zum Sightseeing und heut Abend weiter gen Norden nach Trujillo. 
Fotos könnt ihr wie immer rechts unter Colombia bewundern. Viel Spaß dabei!

Mittwoch, 16. September 2009

Von Bucaramanga bis Cartagena


Letztes Wochenende wurden wir in Bucaramanga sehr sehr herzlich von einer Familie empfangen und bewirtet, die wir bis dato noch nicht mal kannten. Es war die ehemalige Gastfamilie von Matthias Bruckner, dem Gruender der Fundacion Romelio (dem Hilfsprojekt fuer das wir als Kinder alle anlaesslich des Hungermarsches durch den Pfaelzer Wald spaziert sind:) Nun nach 20 jaehrigem Bestehen wollten wir uns das Projekt selbst ansehen. Ich war sehr beeindruckt davon, wie sehr die Fundacion Romelio in den letzten Jahren gewachsen ist und mit wie viel Liebe und Hingabe sich Susanna, Hernando und Yolanda (die ehem. Gastfamilie von Matthias) um ihre NGO kuemmern. Nach einem guten kolumbianischen Mittagessen haben sie uns sehr ausfuerhlich und aufwendig ihren Kindergarten praesentiert und bei uns einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Es war faszinierend zu sehen, was aus einem solch kleinen Projekt mit den richtigen Leuten werden kann. Ich hab auch noch Tage danach staendig davon gesprochen, weil ich so begeistert war...

Danach hiess es Szenenwechsel und ab nach Santa Marta an die Karibikkueste. Dort haben wir an wunderschoenen einsamen Sandstraenden im Parque Tayrona gechillt und in Haengematten auf einer kleinen Halbinsel direkt am Meer uebernachtet. Traumhaft schoen. Seit gestern sind wir hier in Cartagena, der aeltesten Stadt des Kontinents. Es ist eine alte wunderschoen erhaltene bzw restaurierte Kolonialstadt in der man tagelang Sightseeing machen kann. Mir tun jetzt schon die Fuesse weh und wir haben noch immer nicht alles gesehen:)

Freitag, 11. September 2009

Von San Agustin bis San Gil


Die letzten Tage in San Agustin haben wir mit einem rasanten Pferdeausflug verbracht, bei dem mein Pferd Paloma am liebsten die ganze Zeit nur galopiert waere, was etwas anstrengend und schmerzhaft, aber spassig war. Wir haben diverse Steinskulpturen und Graeber im Umkreis von San Agustin per Pferd besichtigt. Danach gings in 15 Std vom Sueden Kolumbiens ins wunderschoene Villa de Leyva. Ein altes Kolonialstaedtchen noerdlich von Bogota. Dort haben wir neben einer Stadtbesichtigung eine kleine Wanderung auf einen Aussichtspunkt unternommen und einfach die Zeit mit anderen Travelern in unserem wunderschoenen Landhostel genossen. Seit gestern sind wir nun in San Gil, dem Outdoor Zentrum Kolumbiens. Hier sind wir heute durch den Dschungel zu einem 180 Meter hohen Wasserfall gewandert an dessen Fusse wir baden konnte. Leider bin ich auf dem Rueckweg ueber die fetteste Kroete aller Zeiten, so dass ich vor lauter Schreck fast den Abgrund hinunter gesprungen waere. Steffen hat mich dann lachend daran vorbei gelotzt. War eines dieser Erlebnisse, was man sich mit Froschphobie echt sparen koennte. Danach gings noch in den Botanischen Garten mit natuerlichem Swimmingpool, in dem ich mich zwischen riesigen Tolkien aehnlichen Baeumen von dem Kroetenschreck erholen konnte. Morgen gehts weiter nach Bucarramanga, wo wir von den Romelio Leuten die Projekte gezeigt bekommen werden. Bin schon sehr gespannt auf die Arbeit dort...

Sonntag, 6. September 2009

Von Bogota bis San Agustin

Nun sind wir schon eine Woche hier in Kolumbien unterwegs und esist einfach traumhaft. Angefangen haben wir in Bogota, wo wir uns Kultur pur in Form von Museen und Ausstellungen gegeben haben. Super schoene lebhafte Stadt mit vielen netten Menschen. Danach gings weiter nach Cali, wo es sehr sehr heiss war und wir uns nach einem Tag Stadtbesichtigung mit Abstecher in ein Einkaufszentrum in Richtung Popayan aufgemacht haben. Die weisse Stadt Kolumbiens, aehnlich wie Arequipa in Peru nur kleiner und eben in Kolumbien. Seit gestern sind wir nun hier im wunderschoenen San Agustin, in mitten einer gruenen erfrischenden Huegellandschaft, in der es neben Ruinen, lustigen Steinfiguren, Reitausfluegen und Rafting auch einfach nur die Natur zu geniessen gilt. Hier lassen wir also noch ein paar Tage die Seele in der Haengematte baumeln bevor es weiter geht Richtung Norden und Karibikkueste. Eins steht jedoch jetzt schon fest: die Kolumbianer sind mit Abstand das netteste Volk (neben den Guatemalteken und den Laoten), das ich je getroffen hab und wir geniessen es sehr, hier so herzlich empfangen zu werden. Die Leute sind alle sehr hilfsbreit und vor allem auch offen und lachen den ganzen Tag, was so langsam schon ansteckend wird. Eine wahre Erholung also nach den 7 Monaten Peru!!! Julia und Fanni, schade dass ihr nicht dabei seid. Dieses Land haette euch mit Sicherheit genau so in seinen Bann gezogen wie uns!!!

Montag, 31. August 2009

Abschied von Areuqipa

Nun ist es soweit: 6 Monate Praktikum sind vorbei. Ich hab ne Menge gelernt, viele wichtige Erfahrungen gesammelt und bin schon ein bissl traurig, dass jetzt so plötzlich alles vorbei ist. Wir haben uns letzten Donnerstag mit einer Abschiedsparty im viventura Haus von Freunden und Kollegen verabschiedet und sind am Samstag mit ca. 90 Kilo! Gepäck Richtung Lima aufgebrochen. Hier haben wir es uns in dem schönen Viertel Barranco, direkt am Meer gemütlich gemacht und werden heute Nachmittag in den Flieger Richtung Kolumbien steigen. 4 Wochen Abenteuer erwarten uns und im Anschluss ein Treffen mit meinen Mädels hier in Peru. Was will man mehr?! Ich werde euch auf alle Fälle von unterwegs aus berichten. Liebe Grüße in die Heimat!

Mittwoch, 5. August 2009

Besuch von Chris



Die zwei Wochen, in denen uns unser treuer Reisegefährte Chris aus Deutschland besucht hat, sind sehr schnell vergangen. Es war schön, ein Stück Heimat hier zu haben und neue Geschichten von den Homies zu hören. Gemeinsam haben wir eine schöne Woche in Cusco und eine abenteuerliche Rad-, Wandertour zu der heiligen Stätte Machu Picchu erlebt, auf der nicht immer alles so glatt lief. Ich hoffe, es hat dir trotzdem gefallen, Chris?! Die Fotos dieses Abenteuers könnt ihr unter Cusco und Machu Picchu begutachten.
Nun ist Chris wieder zuhause und hier hat bereits der letzte Monat begonnen. Noch drei Wochen arbeiten, die letzten Highlights rund um Arequipa erleben (siehe auch unter Fotos bei Oase im Colca) und dann ziehen Steff und ich weiter nach Kolumbien bis Ende September bis dann auch schon meine Mäd zu Besuch kommen, worauf ich mich natürlich sehr freue.
Bis dahin liebste Grüße in die Heimat und noch mal FELICIDADES AN MEIKE UND MIGUEL ZUR HOCHZEIT. SCHÖNES LEBEN NOCH:)

Montag, 29. Juni 2009

Bolvien



2 Wochen Bolivien liegen hinter uns. Schön war s, sehr schön sogar. Ich muss sogar sagen, dass mir die Bolivianer besser passen als die Peruaner. Der Tourismus dort ist noch lange nicht so weit fortgeschritten wie in Peru und das tut auch den Menschen gut. Das heißt die Jagd auf das verfluchte Geld der Touris ist noch nicht so deutlich zu spüren. Stattdessen begegnen einem die Bolivianer als sehr hilfsbereites und freundliches Volk, das sich über den ausländischen Besuch freut, da er natürlich Geld ins Land bringt. Aber trotzdem wird man noch mit viel Respekt und Höflichkeit behandelt. Hoffentlich bleibt s auch noch ne Weile so, denn so hab ich auch Peru vor 5 Jahren kennen gelernt...
Wir haben viel erlebt in den beiden Wochen: Angefangen in La Paz- eine boomende Metropole auf 4000 Metern Höhe mit sehr viel Flair, aber auch Armut. Überall stolpert man über Penner, die einen anbetteln und das Brot oder die Orange dann aber auch dankbar annehmen (noch ein Unterschied zu Peru: hier sind sich viele zu schade dafür oder haben es nicht so nötig, denn außer Geld wird hier nichts akzeptiert). 
Von La Paz aus haben wir versucht den Pico Austria zu erklimmen, einen 5400 Meter hohen Berg der Condoriri Bergkette. Leider hatten wir das Pech in El Alto (dem Armenviertel von La Paz) in einen heftigen Streik mit Straßenblockaden zu kommen, aus dem wir kaum noch rausgekommen sind, so dass uns am Ende die Zeit für den Gipfel gefehlt hat. Trotzdem wars ein sehr beeindruckender Ausflug. 20 km wandern und etwa 1000 Höhenmeter haben sich die folgenden Tage noch stark in meinen Gliedern bemerkbar gemacht. Wir haben viele Lamas und Schafe vor einer herrlichen Kulisse gesehen und waren vor allem ganz alleine dort unterwegs, fernab der Touriströme. Nebenan die 6000er Gletscher und unter uns zahlreiche Lagunen- das war schon sehr beeindruckend, auch ohne Gipfelerlebnis (siehe Bild oben).
Danach gings ab in den Dschungel, in nem Mini Militärflugzeug für 90 Euro Hin und Rückflug anstatt 2 Mal 20 Stunden Busfahrt auf einer Staubpiste für allerdings nur 16 Euro:) Man gönnt sich ja sonst nichts. Im Dschungel im Norden Boliviens oder besser gesagt den Pampas haben wir in einer netten Kleingruppe eine drei Tagestour gemacht. Unser Führer Viktor war super und hat uns viel erklärt und mit uns in seiner Nussschale den Fluss erkundet. Wir haben sehr sehr viele Vögel gesehen, Faultiere, Affen, Kaimane und Anakondas. Mein Highlight war das Schwimmen mit pinknen Delfinen. Ja, die gibts wirklich, aber auch nur in dieser Region in Bolivien. Faszinierende Tiere, die einen gegen die im gleichen Fluss schwimmenden Kaimane verteidigen. Ein unglaubliches Erlebnis.
Nach so viel Hitze und Aufregung ging es zurück ins Hochland, nochmal La Paz und dann Sucre. Das ist wirklich die weiße Stadt Boliviens (so wie man über Arequipa in Peru sagt). Man hat direkt den Wohlstand gespürt, da wir an einem Sonntag angekommen sind und fast alles geschlossen war. Das gibt es normalerweiße in diesen Ländern nicht. Von dort aus sind wir wie das Vieh auf der Ladefläche eines LKWs in die Cordillera de los Frailes gefahren, um einen Tag lang einen alten Inkapfad entlang zu wandern. Nach ca. 1000 Höhenmetern Abstieg sind wir in einem sehr sehr kleinen Dorf gelandet, in welchem wir im Gemeindehaus übernachten durften und sogar was vom gemeinsamen Dorfessen abbekommen haben. 
Der nächste Stopp war Potosi, die einst reichste Stadt des Kontinents dank des Cerro Rico, des reichen Berges, der einst voller Silber war, welches die Spanier schön nach Europa geschafft haben. Leider konnte ich nicht mit zur Minentour, da sich das viele Essen auf Märkten und der Straße bemerkbar gemacht haben. Vielleicht war mein Magen doch noch nicht so resistent wie der eines Bolivianers...
Wieder einigermaßen fit gings in den südwestlichsten Zipfel Boliviens, in den Salar de Uyuni/ zur größten Salzwüste der Welt. Ich hatte vor ein paar Jahren ja schon mal die Ehre, aber für Steff war es wohl eins seiner Highlights. In einer Tagestour haben wir mit dem Jeep den Salar erkundet und witzige Fotos gemacht (siehe bald unter Fotos).
Der letzte Stopp war der Titikakasee, auf dem wir die Islas Flotantes de los Uros (schwimmende Inseln der Uros) besucht haben. Einst zum Schutz zurückgezogen, lebt dieses Volk auch heute noch mitten auf dem See auf Schilfinseln und ernährt sich von Fischfang und Entenjagd. Sehr beeindruckend.
Glück hatten wir bzgl der Streiksituation, die weiterhin andauernd, aber gnädigerweise eine Pause eingelegt hat, welche wir dazu genutzt haben, um zurück nach Arequipa zu kommen. Es muss sich jedoch niemand Sorgen machen: die Straßenblockaden sind zwar nervig, aber völlig harmlos. Schlimmstenfalls steckt man 24 Stunden in einem Bus fest und kommt nicht vom Fleck. Also hoffen wir mal, dass die Regierung bald einlenkt und sich die Lage wieder etwas entspannt.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Penner, Streiks und andere Nettigkeiten

Lange ist s her, dass ich hier was geschrieben hab und dabei ist doch so einiges passiert in letzter Zeit... Nur wo fang ich an?! Also mein Job macht mir eigentlich immer noch sehr viel Spaß, denn es steht ständig was Neues an. Mal muss ich Freiwillige betreuen und in die Projekte einführen, mal Kampagnen vorbereiten und mal, wie die komplette letzte Woche, drei Fotografinnen betreuen, die sich angeboten hatten, professionelle Fotos der Sozialprojekte für unsere Homepage zu machen. Mir wirds demnach nie langweilig. Auch die Deutschkurse machen mir noch viel Spaß und alle meine Schüler haben den ersten Zyklus bestanden und sitzen nun bei mir in der zweiten Runde:)
Ansonsten war ich letzte Woche mal wieder empört darüber, wie ignorant, diese Arequipenos doch sein können. Arequipa ist wohl so was, wie das München Deutschlands. Viele halten sich für was Besseres, wobei ich mich frage, weshalb. Also zuerst haben sie meinen peruanischen Freund Carlos mit einer nichtigen Erklärung nicht in eine Bar! gelassen. Das war bereits ziemlich diskriminierend. Dann auf dem Nachhauseweg haben mein australischer Freund Chris und ich einen Mann auf der Straße gefunden, der uns um Hilfe gebeten hat. Das hat mich sehr an die Situation in Mainz erinnert, als ich den Penner aufgesammelt hab und in unsern Hausflur gelegt hab. Das konnte ich hier nun schlecht machen, da es nicht mein Haus ist. Aber einfach wegschauen und weitergehen stand auch nicht zur Debatte, da er bei 15 Grad fast nichts mehr anhatte (keine Schuhe, keine Socken und keinen Pulli) und sein Gesicht stark geschwollen und blutig war. Er berichtete uns, dass man ihn verprügelt hätte und ihm buchstäblich das letzte Hemd geklaut hätte. Daraufhin haben wir versucht, andere Pasanten, die Polizei oder wenigstens ein Taxi anzuhalten. Niemand fühlte sich jedoch zuständig... Traurige Realität. Der nächste Einfall war ein Hostel, in dem wir ihm ein Bett zahlen wollten. Auch das hat nicht funktioniert. Daraufhin blieb nur noch die Klinik, in die wir laufen mussten. Zum Glück hatte ein junger und engagierter peruanischer Arzt Nachtdienst, der sich um ihn gekümmert hat und ihm für die Nacht ein Bett gegeben hat. Da der Mann nichts hatte, haben sie ihm auch nichts berechnet, was eine ungewöhnliche aber sehr heldenhafte peruanische Geste war. Somit gibt es wohl auch hier in Arequipa noch Gutmenschen:) Ich hab mich natürlich am nächsten Tag nach ihm erkundigt. Zum Glück war das Jochbein doch nicht gebrochen, wie ursprünglich vermutet, sondern nur stark geschwollen. Santiago, so hieß unser Patient, konnte mit ein paar Schuhen, einem Pulli und Schmerztabletten aus dem Krankenhaus am nächsten Morgen zurück auf die Straße entlassen werden. Hoffentlich passiert ihm so etwas nicht noch einmal...
Seit ungefähr einer Woche ist hier außerdem zusätzlich die Hölle los, da Peru gegen internationale Gesetze verstößt und einfach Regenwald an Ölmultis verkauft, ohne die indigene Bevölkerung darüber zu informieren. Die Situation hat sich so weit hoch geschaukelt, dass es schon sehr viele Tote gegeben hat. Das Schlimme daran ist, dass die Medien hier auch alle korrupt sind und deshalb nur von den bösen und wilden Indianern als Täter sprechen und die Polizei als Engel darstellen. Aber so ist es nicht, wie man z.B. in folgender europäischer Berichterstattung sehen kann.

http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5075:untersuchung-des-massakers-an-indios-in-peru-

Auch die Mehrheit der peruanischen Bevölkerung will sich das nicht länger gefallen lassen, so dass heute das ganze Land in Streiks getretten ist. Es gibt kaum noch öffentliche Verkehrsmittel oder offene Geschäfte. Stattdessen ziehen die Menschen wutentbrannt in Streikmärschen durch die Straßen. Aber keine Sorgen, die Streiks verlaufen friedlich! Hoffentlich bringts was!?

Falls sich die Situation bis morgen beruhigt, reisen Steff und ich morgen Nacht nach La Paz in Bolivien, da wir ab nächster Woche 2 Wochen Urlaub haben. Wundert euch also nicht, wenn ich die nächsten beiden Wochen kaum online sein werde. Ich melde mich dann nach dem Urlaub wieder mit neuen Reiseberichten.

PS: Bald könnt ihr unter Fotos die neuen Bilder des letzten Monats sehen!

Freitag, 8. Mai 2009

Abenteuer am Titicacasee

Letzte Woche machten wir uns zu zehnt auf zum Titicacasee, um dort meine Kollegin Melitta bei der bevorstehenden Schulkampagne auf Capachica, einer Halbinsel am Titicacasee zu unterstützen. Auch dort unterstützt viSozial bzw. viventura 5 verschiedene soziale Projekte. Man kann diese jedoch keineswegs mit den Projekten, die ich hier in Arequipa betreue, vergleichen. Die Menschen auf Capachica sind in aller Regel Bauern, leben in einfachsten, aber wunderschönen grünen Verhältnissen, haben vielleicht eine Ziege oder ein Schwein und sind vor allem durchaus zufrieden mit dem, was sie so haben. Wir durften eine Gemeinde, zwei Grundschulen, einen Kindergarten und ein Blindenzentrum (in Puno) besuchen und dort die mitgebrachten Schulutensilien, Fliespullis und kleine Snack verteilen. In jedem Projekt wurden wir mit offenen Armen empfangen und keine der Gemeinden ließ es sich nehmen, uns ein Festmahl, meist bestehend aus Kartoffeln, Fisch und Gemüse, zu servieren. Somit mussten wir stets zwei Mal zu Mittagessen bevor es am Abend nochmals ein Festmahl gab. Llachon, eine der Gemeinden, bekannt für seine vielen Musiker, bereitete uns gar ein Willkommenskonzert und traditionelle Tanzaufführung, währenddessen wir uns auf dem Schulhof einen fetten Sonnenbrand zuzogen. Kein Wunder in fast 4000 Meter Höhe. Auch die Dorfältesten oder auch der Rat der Weisen war gekommen, um uns mittags mit einer Kiste Bier zu danken und die mitgebrachten Instrumente für die Schulband mit Bier zu segnen. Am Abend hieß es, noch mehr essen, am Lagerfeuer zusammensitzen und schließlich todmüde in eines der Betten in der gemütlichen Lehmhäusern der dort ansässigen Familien zu fallen. Das Blindenzentrum in Puno hat mich persönlich ebenfalls sehr beeindruckt, da uns die Jungs und Mädels offen und stolz gegenübertraten, sich gegenseitig abtasteten, um festzustellen, dass auch jeder das gleiche Geschenk (eine Fließjacke und Schulutensilien) bekommen hat. Als Dankeschön trällerten sie ein Lied, spielten Keyboard und forderten meine Kollegin prompt zum Tanzen auf. Unglaublich, was diese Jungs trotz ihrer Behinderung alles können...
Voller schöner Erinnerungen hieß es am Abend des zweiten Tages Abschied nehmen. Ein Teil meiner Kollegen fuhr zurück nach Arequipa, wir Praktikanten und Steffen dagegen nutzten die Gelegenheit, dass ein verlängertes WE bevorstand und blieben in Puno am Titicacasee. Abends wurde mit lecker Pizza etwas in meinem Geburtstag reingefeiert. Seit 10 Jahren jedoch das erste Mal ohne Alkohol, da uns ja zwei Tage später unser großer Schwimmwettbewerb bevorstand...
Also fuhren Steff und ich am 1.Mai weiter nach Copacabana auf der bolivianische Seite am Titicacasee und stüzten uns dort todesmutig zum ersten Mal in das 12 Grad kalte Wasser des Titicacasees. Die ersten Schwimmzüge kosteten viel Kraft und wir spürten nichts mehr von den 4 oder 5 Mal, die wir in Arequipa im Schwimmbad geübt hatten. Etwas entmutigt, erholten wir uns in einem wunderschönen Hostel  mit Hängematten und Blick auf den See bevor es am nächsten Morgen gemeinsam mit meinen Mitpraktikanten auf die Isla del Sol ging. Dort angekommen, begutachteten wir die Stelle, von der aus wir am nächsten Tag die 7km zur weit entfernt liegenden Isla de la luna schwimmen sollten. Es sah schon ganz schön weit aus. Nichts desto trotz erklommen wir die 400 Höhenmeter der Insel, um auf der anderen Seite in eine geschützte Bucht abzusteigen und dort ein weiteres Probeschwimmen abzuhalten. Dieses gelang uns bereits besser, da wir uns allmählich an die 4000 Höhenmeter und das eiskalte Wasser gewöhnen zu schienen. Nach 25 Minuten und ca. 800 Metern waren wir guter Dinge, die harte Probe am Folgetag zu bestehen. Also gings zurück nach Copacabana zum Treffen mit unseren Mitstreitern, bei dem letzte Anweisungen gegeben wurden und ärztliche Checks der Teilnehmer vorgenommen wurden. Alle 23 Teilnehmer waren fit, so dass wir am nächsten Morgen in aller Frühe wiederum die zwei Stunden Bootsfahrt zur Isla del sol auf uns nehmen konnten. Super nervös kamen wir an, plötzlich doch verunsichert, ob wir es schaffen können... Doch es blieb nicht viel Zeit zum Grübeln, denn nach einer kurzen Diskussion bzgl. des Startgeldes, welches plötzlich erhöht werden sollte, hieß es auch schon: Alle Mann ins Wasser zum Akklimatisieren. Wir, Steffen, Alivey (unsere mexikanische Freundin) und ich gingen als einzige Staffel an den Start, so dass wir gute Chancen hatten, auch tatsächlich in unserer Kategorie zu gewinnen. Ich musste als erste ins Wasser: Nach wenigen Minuten des Gewöhnens ging es dann auch schon los. Alle 23 Teilnehmer kraulten los, in Richtung Isla de la luna, die man weit entfernt, am Horizont erahnen konnte. Nur ich, schwamm gemütlich im Bruststil los und fand bereits nach kurzer Zeit mein Begleitboot, auf dem mich mein Staffelteam, Martin, der Rudermann und sein kleiner Sohn anfeuerten. Die ersten 20 Minuten waren wir erwartet eine Quälerei, doch nach und nach fand ich meinen Rhytmus, so dass ich nach einer Stunde als der Wechsel anstand, noch weiter hätte schwimmen können. Aber so war es vereinbart: jeder schwimmt ca. eine Stunde, muss in dieser Zeit 2,5 km zurücklegen, damit wir den strengen Zeitplan einhalten konnten. Also ging Alivey ins Wasser und ich ins Boot. Nur leider kam unsere mexikanische Freundin so gar nicht in ihren Rhytmus, so dass wir sie nach ca. 10 Minuten kreidebleich und Höhenkrank aus dem Titicacasee fischen musste. Da ich nicht mehr schwimmen durfte, musste Steffen schnell ins Wasser und somit die verbleibenden 4,5 km alleine schwimmen. Was keiner für möglich gehalten hätte (da wir nie so viel trainiert hatten), machte er wahr. Er schwamm und schwamm und schwamm (abwechselnd Brust und Kraul) und erreichte tatsächlich nach insegsamt nach 3 Stunden und 10 Minuten die Isla de la luna und somit das Ziel!!! Stolz wie Oskar wurden wir von einigen bereits angekommenen Schwimmern auf einem Boot der Marine empfangen. Einige der Teilnehmer mussten leider mit Unterkühlung aus dem Wasser gezogen werden. Andere gaben vor Erschöpfung auf. Ungefähr 2/3 der Schwimmer kam jedoch trotz der extremen Bedingungen auf der anderen Seite an. Bei der Siegerehrung zeigte sich, dass ein junger Peruaner in nur 1 Std. und 43 Min. das andere Ufer erreicht hatte und eine 14-Jährige Chilenin mit 2 Std.  7 Min. die schnellste Frau des Wettkampfes war. 
Insgesamt ein super tolles und vorallem verrücktes und einmaliges Erlebnis. Nun sind wir mehr als motiviert im Juli wieder als Staffel am Half Iron Man in Arica (Chile) teilzunehmen. Das bedeutet: 2km schwimmen im Meer, 21 km rennen und 90 km Radfahren. Mal sehn, wie es uns dort auf Meereshöhe ergeht?!
Am Montag zurück in Arequipa wurde ich dann noch nachträglich mit meinem Lieblingsessen, einer fetten Schokotorte und vor allem einer Penata überrascht. Geburtstagfeiern auf Peruanisch. Seht demnächst die Fotos unter Capachica, Open Water Swim Contest und Peruanischer Geburtstag!!!

Montag, 20. April 2009

Die perfekte Welle!!!


Auf der Suche nach der perfekten Welle sind Steffen und ich über Ostern für eine Woche nach Mancora gereist. Das liegt ganz im Norden von Peru und da wir hier in Arequipa ganz im Süden sind, hieß das, Flug anch Lima von 1,5 Stunden und dann weitere 18 Stunden Busfahrt in den Norden, um die mehr als 2000 km zurück zu legen. Aber es hat sich gelohnt: Wir hatten eine Woche lang strahlenden Sonnenschein und gute Wellen, so dass wir jeden Tag faul am Strand gelegen haben, regelmäßig surfen sind und abends lecker Fisch gegessen haben. Außerdem haben wir meine Freunde Edher und Jhonny von vor vier Jahren wieder getroffen, was sehr lustig war. Am Ende hat sich Steff noch ein neues Surfbrett gekauft, weils so schön billig war. Nach einer Woche hieß es leider Abschied nehmen...
Ein Wochende später sind wir jedoch direkt nach Ilo, in eine Hafenstadt ca. 4 Stunden südlich von Arequipa gefahren, um das neue Brett einzuweihen. Auch dort hatten wir wieder schönstes Wetter, gute Wellen und den Strand für uns alleine, da die Peruaner 25 Grad als kalt empfinden und Ilo eigentlich nicht von Touristen besucht wird. Dort konnten wir auch den Hafen besichtigen, von wo aus wir Seelöwen und eine Million Pelikane beobachten konnten. Direkt danach gabs den frisch gefangenen Fisch auf den Teller. Mhm, lecker!!!
Ja, und diese Woche heißt es Endspurt für die Schulkampagne, die hier in Arequipa am Freitag und am Titicacasee nächste Woche Mittwoch steigt. Nachdem ich Schulmaterialien für 460 Kinder auf dem hiesigen Markt einkaufen musste, heißt es ab morgen: "Bitte ein Päckchen für jedes Kind fertig machen!" Das wird ne Gaudi am Freitag. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Jetzt muss ich zu meinem Deutschkurs und den Test zurückgeben, der leider relativ schlecht ausgefallen ist. Da müssen wir wohl noch ein bissl üben.
PS: Neue Fotos könnt ihr, wie immer, rechts unter Mancora und Ilo bewundern.

Samstag, 28. März 2009

Start der Gesundheitskampagne


Am Freitag war es endlich soweit: Nach wochenlangen Vorbereitungen (Möbel kaufen, Abstimmung mit der Schule, Verwaltung der Gelder, etc.) konnten wir in der Schule San Juan Apostol, von der ich schon vorher berichtet hatte, den Startschuss zur Gesundheitskampagne geben. 
Dank eines Benefizkonzerts einer ehemaligen Freiwilligen aus Deutschland konnten mit den eingenommenen Geldern alle nötigen Maßnahmen getroffen werden. Meine Aufgabe war es, die Gesundheitskampagne letztlich auch in die Tat umzusetzen. Mit tatkräftiger Unterstützung meiner viventura Kollegen wurde am Freitag schließlich renoviert, gestrichen, geschraubt, aufgebaut und eingerichtet. 
Um die Mittagszeit konnten wir der zukünftig angestellten Krankenschwester die Medizinecke fertig eingerichtet übergeben. Noch keine fünf Minuten später stand auch schon der erste Patient vor der Tür und konnte direkt an Ort und Stelle versorgt werden.
Ich freu mich darüber, dass die 460 Kinder der Schule nun erstmalig Zugang zu medizinischer Versorgung haben und dies dank 17 neuer Schulpatenschaften dauerhaft gesichert werden kann. 
Die ersten Resultate könnt ihr rechts unter Fotos (Dia Social) bewundern. 
PS: Filli, hier kommen nun auch endlich deine zahlreichen Spenden zum Einsatz:) Danke nochmal dafür!!!

Dienstag, 24. März 2009

Canon del Colca und plötzlich Deutschlehrerin


Das letzte Wochenende haben Steffen, Martin und ich dazu genutzt, den Colca Canyon - den angeblich tiefsten Canyon der Welt - auf eigene Faust zu erkunden. Denn nach der schrecklchen Tour, die ich vor vier Jahren mit Jules und Fanni dahin gemacht habe, hatte ich diesen Ort in ziemlich schlechter Erinnerung... 
Diese Mal wurden wir jedoch nicht enttäuscht: Statt tanzender Kinder, nerviger Touristen, einem noch schlimmeren Führer und dem Besuch unzähliger Restaurants, erwarteten uns dieses Mal malerisch schöne Dörfer, nette Bauern und eine Wanderung durch saftig grüne Felder, vorbei an Kühen, Schweinen und Eseln, immer am Rande der beeindruckenden Schlucht. Der Unterschied lag definitiv auch daran, dass wir uns momentan in der Nebensaison befinden, wir damals aber in der absoluten Hochsaison hier waren und dass wir uns für die Nordseite entschieden, die organisierten Touritouren jedoch ausschließlich die Attraktionen der Südseite besuchen. 
Die Dörfer wurden immer kleiner und die Menschen betrunkener. Es war Samstag, in einem Dorf fand gerade eine Beerdigung statt, bei der sogar die Sargträger so betrunken waren, dass sie kurzfristig den Weg zum Friedhof vergessen zu haben schienen. Nichts desto trotz begegneten uns die Bewohner dieser verlassenen Gegend offen, interessiert und freundlich, so dass wir in unzählige neugierige Gespräche verwickelt wurden. 
Am Abend ging es dann zurück nach Yanque, ein etwas größeres Dorf, in dem wir schließlich auch ein Bett und ein Abendessen fanden. Mit uns waren zwei Sachsen unterwegs, die wir auf dem Weg aufgesammelt hatten (übrigens die einzigsten Touristen, denen wir begegnet sind).
Sonntags wurde dann das örtliche Museum besucht und ein weiterer Spaziergang zu den heißen Quellen in Chivay angetreten. Dort konnten sich unsere müden Knochen (denn wir befanden uns die ganze Zeit auf ca. 3600 Metern) in 38 Grad heißem Quellwasser erholen. 
Nach einem kurzen Besuch auf dem Markt ging es gegen Abend die drei Stunden zurück nach Arequipa. Mein Fazit: Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, der jedoch unbedingt auf eigene Faust unternommen werden sollte. 

Kaum wieder hier, besuchte ich abends mit Steffen das Instituto Cultural Peruano Aleman, da ich auf der Suche nach einem Tandemsprachpartner war. Damit konnte Waltraud, die nette deutsche Leitung, jedoch nicht dienen. Stattdessen bot sie mir eine Stelle als Deutschlehrerin an, da einer ihrer Lehrer dringend zurück nach Dland muss. Kurz drüber nachgedacht und schwups zugesagt. So schnell kanns gehen! Jetzt werd ich wohl zumindest die nächsten zwei Monate jeden Abend (Mo-Do) nach der eigentlichen Arbeit 1,5 Stunden Deutsch unterrichten. Meine Gruppe besteht aus 6 Teilnehmern und es handelt sich um einen Anfängerkurs. 
Das Institut ist dem deutschen Goetheinstitut angegliedert und macht einen sehr soliden Eindruck. Warum hab ich mir eigentlich jemals überlegt, nochmal einen Aufbaustudiengang in Deutsch als Fremdsprache zu absolvieren?! Wie man sieht, geht das zumindest hier, auch ohne Studium:) 
Ich bin sehr gespannt und werde euch auf jeden Fall von meinen ersten Gehversuchen als Deutschlehrerin berichten...

Donnerstag, 12. März 2009

Erste Sozialtour und die Entdeckung des Fitnessstudios


Heute hab ich meine erste Reisegruppe auf ihrer Sozialtour begleitet. Was heißt das? Ich fahre mit den Touris -heute waren es 8 Mitdreißiger- in die Sozialprojekte, die wir hier vor Ort betreuen. Also haben wir das Pilotprojekt von visozial, nämlich die Schule San Juan Apostol in Villa Cerillos besucht. Eine seit 7 Jahren existierende Schule mit etwa 430 Kindern, ganz am Rande von Arequipa, direkt am Fuße des Vulkans. Dort oben gibt es weder fließend Wasser, befestigte Straßen, noch ordentliche Elektrizität. Alles ziemlich arm, wie so ein Armenviertel hier in Südamerika eben aussieht. Aber 430 strahlende Kinder, die uns freudig begrüßten und uns ihre ersten erlernten Worte auf Englisch entgegen geschmettert haben und die Touris direkt zum Spielen und Toben auf dem Schulhof aufgefordert haben. Insgesamt eine sehr spaßige Angelegenheit. So hab ich mir mein Praktikum auch vorgestellt. Eine gute Mischung aus administrativen Aufgaben im Büro, aber auch das direkte Mitwirken im Feld. Für in zwei Wochen ist eine große Gesundheitskampagne geplant, für die die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen. Ich bin gespannt und nervös, ob alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Ich werde euch auf jeden Fall davon berichten.

Und dann am Abend zurück in der anderen Welt, in der reichen Welt Arequipas. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein Fitnessstudio von innen betreten und mich für Spinning entschieden. Eine Stunde auf nem komischen Fahrrad zu schrecklichem peruanischem Techno abstrampeln und schwitzen. Könnte mich dran gewöhnen und werde das vermutlich weiter machen, da das Sportangebot hier eher mau aussieht. Es gibt zwar zahlreiche Schwimmbäder, aber die haben nur von 8 bis 15 Uhr geöffnet und fallen somit genau in meine Arbeitszeit. Also doch Fitnessstudio für 1,70 pro Einheit. Wir werden sehen, wie lange die Motivation anhält. Aber für heute hats auf jeden Fall gut getan, sich mal den ganzen Arbeitsstress von der Seele zu strampeln.
In diesem Sinne buenas noches y hasta pronto.

Dienstag, 10. März 2009

Fotos

Zukünftig könnt ihr rechts unter Fotos immer die aktuellsten Bilder aus Peru ansehen. Einfach die darunter liegenden Links anklicken.
Viel Spaß dabei!!!

Dienstag, 3. März 2009

Einarbeitung bei viventura / visozial!!!
Die erste Woche als Sozialpraktikantin hab ich hinter mir und mein Kopf ist voll mit Infos, die sich erstmal setzen und verarbeitet werden müssen. Seit dieser Woche sind wir neuen Praktikanten (Karina, Martin, Tiphany und ich) auf uns alleine gestellt... Bis jetzt klappt s ganz gut. Hab einen relativ großen Aufgabenbereich von der Betreuung des Patenschaftsprogramms über Buchhaltung bis hin zur Reiseleitertätigkeit bezüglich der sozialen Projekte hier in Arequipa. Muss mich noch ein wenig zurechtfinden, aber ich denke, ich hab alles im Griff. In den kommenden sechs Monaten warten noch weitere größere Aufgaben auf mich, wie die Organisation der Schul- und der Gesundheitskampagne, die Erneuerung und Verwaltung der Akten der Schulkinder, Fundraising, um sanitäre Anlagen und ein Sonnensegel finanzieren zu können und so weiter. Also wie ihr seht, bin ich ganz gut beschäftigt.
Ihr wundert euch vielleicht, warum ich den ganzen Tag bei skype online bin... Das liegt daran, dass das hier das interne Kommunikationsmittel ist (viventura verteilt sich auf Berlin und ganz Südamerika; meine Chefin sitzt beispielsweise in Medellin/Kolumbien). Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber hat auch den Vorteil, dass ich mit anderen Leuten mal eben schnell ein Schwätzchen halten kann. Also, wenn ihr mich online seht, könnt ihr gerne kurz schreiben oder anklingeln. Freu mich über Kontakt zur Außenwelt von viventura:) Die Zeitverschiebung liegt zur Zeit bei 6 Stunden, ab Ende März sinds dann 7. 
Ich hab hier auch ne Handynummer, auf der, wie ich mir hab sagen lassen, auch SMS aus Europa ankommen:) Oder wenn ihr mich mal anrufen wollt, dann tut das bitte unter:
Handy: 0051-54959220939.
Wer hier auf dem Festnetz mal anrufen will, muss mich bitte persönlich nach der Nummer fragen. Die schick ich euch dann per Email.
Was gibts noch zu berichten? Wir wohnen in einem ziemlich luxuriösen Haus mit vier Bädern, großen Zimmern, eigener Köchin, Putzfrau, Wachmann, Garten und zwei großen Terrassen. So schön hab ich auf diesem Kontinent noch nie gewohnt. Lässt sich auf jeden Fall aushalten. 
Am We sind wir alle zusammen (mit den alten Praktis und einigen Kollegen) nach Mollendo gefahren- das ist der nächstgelegene Strand von hier (ca. 2 Stunden). Dort waren wir alle auf die Geburtstagsfeier von Alivey (eine Mexikanerin, die dort lebt) eingeladen, was wir natürlich dankbar in Anspruch genommen haben. War sehr entspannt, nur surfen konnten wir leider nicht. Die Bedingungen sind nicht so gut wie erhofft und niemand vermietet Surfbretter. Müssen uns somit wohl andere Wochenendbeschäftigungen suchen, aber das sollte bei dem Angebot hier nicht allzu schwer werden. Nächstes WE gehen wir vermutlich klettern... Yuhuu.
Steffen kann übrigens auch bei uns wohnen und wir teilen uns, ganz wie in den guten alten Valencia-Zeiten ein Zimmer. Dieses Mal allerdings nicht nur mit 8 qm, sondern mit 20qm. Ist dann doch ein Unterschied.
So, ich glaub, das wärs für heute. Lasst was von euch hören. 
Hasta la proxima.

Sonntag, 22. Februar 2009

Nach einem unvergesslichen Abend bei Jacky s Familie in Lima, zu dem auch gleich noch etliche Tanten, Brueder und Cousins erschienen, um uns kennenzulernen, hiess es am Freitag noch mal Sightseeing in Lima und abends ab in den Nachtbus nach Arequipa. Wir hatten zwar die besten Plaetze oben ganz vorne mit Panoramablick ergattert, durch unsere verpeilte Rumsitzerei in der Cafeteria jedoch fast die Abfahrt verpasst. Irgendwie peinlich, dass wir erst nach dem dritten Ausruf bemerkt haben, dass dieser einzig und alleine uns galt. Also gerade noch geschafft, im gleichen Bus wie unser vorher aufgegebenes Gepaeck zu sitzen und ab gings die nicht enden wollendePanamericana am Meer etwa 1000 Kilometer entlang gen Sueden. Eigentlich haben wir die ganze Nacht durchgepennt, die letzten 2 Stunden und die unzaehligen Kurven und Passueberqueren bis auf geschaetzte 4000 Mete machten meinem Koerper jedoch leicht zu schaffen.
In Arequipa auf 2300 Metern angekommen, wollte ich nur noch schlafen, denn ich war mal wieder hoehenkrank. Waer ja nicht das erste Mal:( Zum Glueck sind wir bei einer netten Gastfamilie untergebracht, bei der wir auf dem Dach des Kolonialhauses unser eigenes Doppelzimmer mit Bad und gr0ssem Balkon, inklusive Blick auf den Vulkan de Misti, der zur Zeit sogar schneebedeckt ist, haben. So luxurioes hab ich selten gewohnt in diesen Laendern:) Nur leider konnte ich gestern nichts anderes tun ausser schlafen. Also lag ich ca. 24 Stunden im Koma, wurde von Steffen mit Cola und Bananen versorgt und bin heute Morgen aufgewacht als waer nie was gewesen. Das ist schon ein merkwuerdiges Phaenomen, aber zum Glueck verschwand sie genau so schnell wie sie kam, die fiesse Hoehenkrankheit. Heute haben wir uns dann auf Erkundungstour durch Arequipa begeben, lecker gespeist und uns ueber das angenehme Klima von etwa 23 Grad tagsueber und 15 Grad nachts gefreut.
Morgen beginnt mein erster Arbeitstag. Steff darf sich noch ne Woche aklimatisieren...
Also viele Gruesse aus der Ferne.

Donnerstag, 19. Februar 2009

So, nach einem nicht enden wollenden Flug, bin ich gesund und munter in Lima gelandet. Die amerikanische Bürokratie hat mich mal wieder so einige Nerven gekostet, aber ist alles gut gegangen und ich wurde nicht bis aufs Unterhemd gefilzt. Steffen war dann auch schon da und hat am Flughafen auf mich gewartet. Um 2 Uhr nachts (8 Uhr morgens in Deutschland) sind wir dann endlich ins schöne Hotel Espana mitten im alten Zentrum von Lima eingecheckt. Geschlafen hab ich leider nicht so viel, da es ja eigentlich Zeit zum Aufstehen war. Deshalb klopft der Jetlag auch schon seit Stunden an meine Tür. Aber ich werde ihn schon noch besiegen bevor ich am Montag zum Praktikum antreten muss.
Heute sind wir erst mal schön gemütlich durch Lima geschlendert, haben die südamerikanische Kultur aufgesogen und uns über leckere Avocados und Fruchtshakes für kleines Geld gefreut. Außerdem sind s herrlich warme 30 Grad, was meine Stimmung ja schon immer von alleine in die Höhe treibt. Später heute Abend sind wir noch bei Jackis peruanischer Familie (eine Freundin von Steffen) zum Abendessen eingeladen.
Morgen gehts dann noch in das ein oder andere Museum und ins Viertel Miraflores, bevor wir morgen Abend in den Nachtbus nach Arequipa steigen werden. Ab Samstagmorgen sind wir dann bereits bei unserer Gastfamilie untergebracht.
Ich bin voller Vorfreude und sehr gespannt, was uns so erwartet.... Ich werde euch auf jeden Fall davon berichten.
Lasst s euch gutgehen. Danke noch mal an alle für die tatkräftige Unterstützung in der letzten Zeit. Was würde man nur ohne gute Freunde und Familie tun?!
Muchos saludos del Peru

Montag, 9. Februar 2009

Bald ist es soweit: Es erwarten mich beziehungsweise uns 10 Monate Lateinamerika. Praktikum in Peru mit anschließendem Besuch in Guatemala. 
Wer sich über diesen doch recht langen Zeitraum informieren will, was so in mi mundo, also der Welt der Denise, passiert, ist dazu herzlich eingeladen. Viel Spaß beim Lesen.
Hasta la vista, vielleicht ja sogar bei einem spontanen Besuch eurerseits in Peru oder Guate!!!