Samstag, 28. März 2009

Start der Gesundheitskampagne


Am Freitag war es endlich soweit: Nach wochenlangen Vorbereitungen (Möbel kaufen, Abstimmung mit der Schule, Verwaltung der Gelder, etc.) konnten wir in der Schule San Juan Apostol, von der ich schon vorher berichtet hatte, den Startschuss zur Gesundheitskampagne geben. 
Dank eines Benefizkonzerts einer ehemaligen Freiwilligen aus Deutschland konnten mit den eingenommenen Geldern alle nötigen Maßnahmen getroffen werden. Meine Aufgabe war es, die Gesundheitskampagne letztlich auch in die Tat umzusetzen. Mit tatkräftiger Unterstützung meiner viventura Kollegen wurde am Freitag schließlich renoviert, gestrichen, geschraubt, aufgebaut und eingerichtet. 
Um die Mittagszeit konnten wir der zukünftig angestellten Krankenschwester die Medizinecke fertig eingerichtet übergeben. Noch keine fünf Minuten später stand auch schon der erste Patient vor der Tür und konnte direkt an Ort und Stelle versorgt werden.
Ich freu mich darüber, dass die 460 Kinder der Schule nun erstmalig Zugang zu medizinischer Versorgung haben und dies dank 17 neuer Schulpatenschaften dauerhaft gesichert werden kann. 
Die ersten Resultate könnt ihr rechts unter Fotos (Dia Social) bewundern. 
PS: Filli, hier kommen nun auch endlich deine zahlreichen Spenden zum Einsatz:) Danke nochmal dafür!!!

Dienstag, 24. März 2009

Canon del Colca und plötzlich Deutschlehrerin


Das letzte Wochenende haben Steffen, Martin und ich dazu genutzt, den Colca Canyon - den angeblich tiefsten Canyon der Welt - auf eigene Faust zu erkunden. Denn nach der schrecklchen Tour, die ich vor vier Jahren mit Jules und Fanni dahin gemacht habe, hatte ich diesen Ort in ziemlich schlechter Erinnerung... 
Diese Mal wurden wir jedoch nicht enttäuscht: Statt tanzender Kinder, nerviger Touristen, einem noch schlimmeren Führer und dem Besuch unzähliger Restaurants, erwarteten uns dieses Mal malerisch schöne Dörfer, nette Bauern und eine Wanderung durch saftig grüne Felder, vorbei an Kühen, Schweinen und Eseln, immer am Rande der beeindruckenden Schlucht. Der Unterschied lag definitiv auch daran, dass wir uns momentan in der Nebensaison befinden, wir damals aber in der absoluten Hochsaison hier waren und dass wir uns für die Nordseite entschieden, die organisierten Touritouren jedoch ausschließlich die Attraktionen der Südseite besuchen. 
Die Dörfer wurden immer kleiner und die Menschen betrunkener. Es war Samstag, in einem Dorf fand gerade eine Beerdigung statt, bei der sogar die Sargträger so betrunken waren, dass sie kurzfristig den Weg zum Friedhof vergessen zu haben schienen. Nichts desto trotz begegneten uns die Bewohner dieser verlassenen Gegend offen, interessiert und freundlich, so dass wir in unzählige neugierige Gespräche verwickelt wurden. 
Am Abend ging es dann zurück nach Yanque, ein etwas größeres Dorf, in dem wir schließlich auch ein Bett und ein Abendessen fanden. Mit uns waren zwei Sachsen unterwegs, die wir auf dem Weg aufgesammelt hatten (übrigens die einzigsten Touristen, denen wir begegnet sind).
Sonntags wurde dann das örtliche Museum besucht und ein weiterer Spaziergang zu den heißen Quellen in Chivay angetreten. Dort konnten sich unsere müden Knochen (denn wir befanden uns die ganze Zeit auf ca. 3600 Metern) in 38 Grad heißem Quellwasser erholen. 
Nach einem kurzen Besuch auf dem Markt ging es gegen Abend die drei Stunden zurück nach Arequipa. Mein Fazit: Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, der jedoch unbedingt auf eigene Faust unternommen werden sollte. 

Kaum wieder hier, besuchte ich abends mit Steffen das Instituto Cultural Peruano Aleman, da ich auf der Suche nach einem Tandemsprachpartner war. Damit konnte Waltraud, die nette deutsche Leitung, jedoch nicht dienen. Stattdessen bot sie mir eine Stelle als Deutschlehrerin an, da einer ihrer Lehrer dringend zurück nach Dland muss. Kurz drüber nachgedacht und schwups zugesagt. So schnell kanns gehen! Jetzt werd ich wohl zumindest die nächsten zwei Monate jeden Abend (Mo-Do) nach der eigentlichen Arbeit 1,5 Stunden Deutsch unterrichten. Meine Gruppe besteht aus 6 Teilnehmern und es handelt sich um einen Anfängerkurs. 
Das Institut ist dem deutschen Goetheinstitut angegliedert und macht einen sehr soliden Eindruck. Warum hab ich mir eigentlich jemals überlegt, nochmal einen Aufbaustudiengang in Deutsch als Fremdsprache zu absolvieren?! Wie man sieht, geht das zumindest hier, auch ohne Studium:) 
Ich bin sehr gespannt und werde euch auf jeden Fall von meinen ersten Gehversuchen als Deutschlehrerin berichten...

Donnerstag, 12. März 2009

Erste Sozialtour und die Entdeckung des Fitnessstudios


Heute hab ich meine erste Reisegruppe auf ihrer Sozialtour begleitet. Was heißt das? Ich fahre mit den Touris -heute waren es 8 Mitdreißiger- in die Sozialprojekte, die wir hier vor Ort betreuen. Also haben wir das Pilotprojekt von visozial, nämlich die Schule San Juan Apostol in Villa Cerillos besucht. Eine seit 7 Jahren existierende Schule mit etwa 430 Kindern, ganz am Rande von Arequipa, direkt am Fuße des Vulkans. Dort oben gibt es weder fließend Wasser, befestigte Straßen, noch ordentliche Elektrizität. Alles ziemlich arm, wie so ein Armenviertel hier in Südamerika eben aussieht. Aber 430 strahlende Kinder, die uns freudig begrüßten und uns ihre ersten erlernten Worte auf Englisch entgegen geschmettert haben und die Touris direkt zum Spielen und Toben auf dem Schulhof aufgefordert haben. Insgesamt eine sehr spaßige Angelegenheit. So hab ich mir mein Praktikum auch vorgestellt. Eine gute Mischung aus administrativen Aufgaben im Büro, aber auch das direkte Mitwirken im Feld. Für in zwei Wochen ist eine große Gesundheitskampagne geplant, für die die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen. Ich bin gespannt und nervös, ob alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Ich werde euch auf jeden Fall davon berichten.

Und dann am Abend zurück in der anderen Welt, in der reichen Welt Arequipas. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein Fitnessstudio von innen betreten und mich für Spinning entschieden. Eine Stunde auf nem komischen Fahrrad zu schrecklichem peruanischem Techno abstrampeln und schwitzen. Könnte mich dran gewöhnen und werde das vermutlich weiter machen, da das Sportangebot hier eher mau aussieht. Es gibt zwar zahlreiche Schwimmbäder, aber die haben nur von 8 bis 15 Uhr geöffnet und fallen somit genau in meine Arbeitszeit. Also doch Fitnessstudio für 1,70 pro Einheit. Wir werden sehen, wie lange die Motivation anhält. Aber für heute hats auf jeden Fall gut getan, sich mal den ganzen Arbeitsstress von der Seele zu strampeln.
In diesem Sinne buenas noches y hasta pronto.

Dienstag, 10. März 2009

Fotos

Zukünftig könnt ihr rechts unter Fotos immer die aktuellsten Bilder aus Peru ansehen. Einfach die darunter liegenden Links anklicken.
Viel Spaß dabei!!!

Dienstag, 3. März 2009

Einarbeitung bei viventura / visozial!!!
Die erste Woche als Sozialpraktikantin hab ich hinter mir und mein Kopf ist voll mit Infos, die sich erstmal setzen und verarbeitet werden müssen. Seit dieser Woche sind wir neuen Praktikanten (Karina, Martin, Tiphany und ich) auf uns alleine gestellt... Bis jetzt klappt s ganz gut. Hab einen relativ großen Aufgabenbereich von der Betreuung des Patenschaftsprogramms über Buchhaltung bis hin zur Reiseleitertätigkeit bezüglich der sozialen Projekte hier in Arequipa. Muss mich noch ein wenig zurechtfinden, aber ich denke, ich hab alles im Griff. In den kommenden sechs Monaten warten noch weitere größere Aufgaben auf mich, wie die Organisation der Schul- und der Gesundheitskampagne, die Erneuerung und Verwaltung der Akten der Schulkinder, Fundraising, um sanitäre Anlagen und ein Sonnensegel finanzieren zu können und so weiter. Also wie ihr seht, bin ich ganz gut beschäftigt.
Ihr wundert euch vielleicht, warum ich den ganzen Tag bei skype online bin... Das liegt daran, dass das hier das interne Kommunikationsmittel ist (viventura verteilt sich auf Berlin und ganz Südamerika; meine Chefin sitzt beispielsweise in Medellin/Kolumbien). Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber hat auch den Vorteil, dass ich mit anderen Leuten mal eben schnell ein Schwätzchen halten kann. Also, wenn ihr mich online seht, könnt ihr gerne kurz schreiben oder anklingeln. Freu mich über Kontakt zur Außenwelt von viventura:) Die Zeitverschiebung liegt zur Zeit bei 6 Stunden, ab Ende März sinds dann 7. 
Ich hab hier auch ne Handynummer, auf der, wie ich mir hab sagen lassen, auch SMS aus Europa ankommen:) Oder wenn ihr mich mal anrufen wollt, dann tut das bitte unter:
Handy: 0051-54959220939.
Wer hier auf dem Festnetz mal anrufen will, muss mich bitte persönlich nach der Nummer fragen. Die schick ich euch dann per Email.
Was gibts noch zu berichten? Wir wohnen in einem ziemlich luxuriösen Haus mit vier Bädern, großen Zimmern, eigener Köchin, Putzfrau, Wachmann, Garten und zwei großen Terrassen. So schön hab ich auf diesem Kontinent noch nie gewohnt. Lässt sich auf jeden Fall aushalten. 
Am We sind wir alle zusammen (mit den alten Praktis und einigen Kollegen) nach Mollendo gefahren- das ist der nächstgelegene Strand von hier (ca. 2 Stunden). Dort waren wir alle auf die Geburtstagsfeier von Alivey (eine Mexikanerin, die dort lebt) eingeladen, was wir natürlich dankbar in Anspruch genommen haben. War sehr entspannt, nur surfen konnten wir leider nicht. Die Bedingungen sind nicht so gut wie erhofft und niemand vermietet Surfbretter. Müssen uns somit wohl andere Wochenendbeschäftigungen suchen, aber das sollte bei dem Angebot hier nicht allzu schwer werden. Nächstes WE gehen wir vermutlich klettern... Yuhuu.
Steffen kann übrigens auch bei uns wohnen und wir teilen uns, ganz wie in den guten alten Valencia-Zeiten ein Zimmer. Dieses Mal allerdings nicht nur mit 8 qm, sondern mit 20qm. Ist dann doch ein Unterschied.
So, ich glaub, das wärs für heute. Lasst was von euch hören. 
Hasta la proxima.